Es fing alles damit an, dass Bruno beim apportieren mit einem Schmerzlaut das Holz fallen ließ. Er hat ja schon öfters Probleme mit den Gelenken gehabt und somit lag der Verdacht nahe, dass er sich nur wieder vertreten hat. Haben wir immer auf seine Größe geschoben, nach dem Motto: Ist unter dem Zaun durch gerobbt, hat sich verdreht usw. Nun also dieser Schmerzlaut. Wie immer bei solchen Sachen, erst mal Traumeel für ein paar Tage. Dieses schlug aber nicht so richtig an und Bruno schrie bei immer mehr Gelegenheiten auf. Beim unters Bett kriechen, sich hinlegen, beim ins Auto springen oder wenn Mina mit Ihm balgen wollte.

So hab ich die Tierärzte genervt. Leider reichten hier die Aussagen von Weichei bis zu altersbedingte Arthrose. Physio gab es recht schnell, hat ja auch eine neue direkt beim TA aufgemacht.

Diese half auch aber nicht in dem Maße wie wir uns das gewünscht hätten und somit haben wir, auf anraten der TA ein röntgen gemacht. Auf diesem erklärte Sie uns, konnte man erkennen, das das Kreuzbein einen eingeengten Wirbelkanal (50%) zeigt:

Lumbosakrale Instabilität sprich Cauda equina syndrom lautete die Diagnose.

 

Es folgten viele Gespräche, Internetrecherche und Tränen. Wie sollten wir weiter vorgehen? Meine erst Eingebung war: sofort operieren und alles wird wieder gut.

Tja, nur leider scheint das selten der Fall zu sein. Es kann zu Komplikationen kommen die ich meinem Hund nicht zumuten möchte und es gibt keine Garantie, dass selbst wenn die OP gut verläuft, das Krankheitsbild nicht wieder auftritt.

Somit haben wir uns für eine konservative Therapie entschieden und hoffen, dass wir nie vor die Entscheidung gestellt werden, Ihn nicht doch noch zu operieren.

Hier nun unser Weg:

 

 

Hier die Cavaletti die Joachim extra für Bruno`s Training gebaut hat. Ich versuche die Höhen der Stangen zu variieren und versuche darauf zu achten, dass er langsam die Füße ganz bewusst hebt. 

  

Die Übungen stehen nun nach Möglichkeit täglich auf dem Programm. Dazu kommt dann noch das rückwärtsgehen und demnächst werde ich Bruno dann als Steigerung noch Gewichtsmanschetten besorgen.

 

19.02.2016

So nun waren wir gestern bei einem sehr netten Spezialisten für CES. Er hat sich erst unsere Geschichte angehört, dann Bruno untersucht und zum Schluss die Röntgenbilder unseres Haustierarztes angesehen. All dieses hat er super erklärt und uns immer Fragen gestellt bzw. stellen lassen.

Leider mit dem Ergebnis, dass ich nun noch weniger weiß was ich machen soll!? Einerseits möchte ich dass Bruno ein schmerzfreies Leben führen kann, andererseits möchte ich ihn keiner unnötigen OP unterziehen. Wir haben zwar erst mal „nur" einen Termin für ein MRT vereinbart, nur sollte eine OP nötig sein, so wäre es gut die Narkose auszunutzen.

Was auf jeden Fall feststeht ist die Tatsache, dass wir sehr früh dran sind und Bruno somit noch alle Möglichkeiten offen stehen. Weder hat er sensorische noch motorische Einschränkungen. Seine Probleme sind zurzeit noch „NUR" das Schmerzempfinden. Sollten wir uns für eine OP entscheiden, so wären auch die Heilungschancen dementsprechend hoch.

Dementgegen steht die Tatsache, dass die meisten großen Hunde in Brunos Alter dieselben Probleme haben ohne jemals weitere Behandlung dessen zu erfahren. Vielleicht würde eine konventionelle Behandlung bei Bruno vollständig ausreichen?

Mein persönliches Empfinden würde im Moment sagen, das die Trainingseinheiten zuhause Wirkung zeigen, der Spezialist meinte jedoch, dass man bereits mehr Muskulatur erfühlen müsste? Jedoch kennt er den Ausgangszustand nur von uns und hat Bruno zu diesem Zeitpunkt ja nicht vorgestellt bekommen?! Außerdem wäre noch eine Steigerung möglich. Ich könnte, sobald das Wetter ein wenig dieses zulässt, versuchen Bruno zum schwimmen zu überreden und das Fahrrad fahren deutlich häufiger einbauen. Weiterhin kann ich das Cavalettitraining noch mit den Gewichtsmanschetten variieren oder evtl. so einen Gymnastikball für die motorischen Fähigkeiten einsetzen. Auch die therapeutischen Anwendungen die mir die Physiotherapeutin gezeigt hat könnte ich noch ausbauen.

Ich warte nun erst mal den Termin bei der Physiotherapeutin Anfang März ab und spreche mit Ihr was Sie meint. Dann hab ich zwar wieder eine Meinung mehr, jedoch kennt Sie das Krankheitsbild von Bruno vom ersten Behandlungstag an.

Die Entscheidung zum MRT steht ja auch so ziemlich fest und der Arzt wird uns dann ggf. während Brunos Narkose anrufen falls bzw. ob überhaupt eine OP nötig ist?

 

03.03.2016

So die Therapie bei uns zu Hause geht weiter. Gewichtsmanschetten hab ich eingeführt (erstmal OHNE Gewichte), wir üben das Rückwärts gehen auf die Matratze. Ganz neu hab ich ein Wackelbrett und einen Gymnastikball besorgt die ich nun nach und nach in die Übungen einfließen lasse. Außerdem werde ich Bruno mit Traumeel anfangen zu unterstützen, hier haben viele schon gute Erfahrungen sammeln können.

08.03.2016

Ich bin hin und her gerissen. Immer wenn Bruno Schmerzlaute von sich gib, bin ich überzeugt Ihn operieren zu lassen. Wenn er dann wie ein junger Hund hinter den Rehen herläuft (darf er natürlich nicht!) oder mit mir Übungen erclickert, bin ich überzeugt das der jetzige Weg der Richtige ist.

Seit ein paar Tagen hab ich das Wackelbrett in die Arbeit aufgenommen und ich bin mir nicht sicher, ob er ggf. Muskelkater davon hat oder ob wir es bei ein paar Dehnungsübungen übertrieben haben, auf jeden Fall quietscht er hin und wieder beim hinlegen und auch das Lecken an den Vorderpfoten ist wieder stärker geworden?

Als Medikamentengabe bekommt er nun 3x3 Tabletten Traumeel und Grünlippmuschelextrakt als Futterzusatz.

Für diese Woche hab ich vorsichtshalber nochmal einen Termin bei der Physio gemacht, vielleicht kann Sie mal schauen und Joachim beraten bzw. Ihm zeigen wie die Übung mit dem Wackelbrett effektiv am besten gemacht wird.

In zwei Wochen wäre der Termin für das MRT und ich weiß nicht ob wir Bruno nun die Narkose zumuten sollen oder nicht!???????

Vielleicht sollte ich mal bei einer Osteopathin anrufen und fragen ob Sie CES Hunde behandelt und ggf. hier einen Termin für Bruno machen?

12.03.2016

Donnerstag durfte Joachim Bruno zur Physio begleiten und sich auf die Matratze legen ;-). Die Physio war sehr angetan vom derzeitigen Zustand und meinte wir sind auf dem richtigen Weg. Also weiter so!

Meine Befürchtung, dass Bruno vom letzten Training vielleicht Muskelkater bekommen haben könnte, bestätigte Sie. Also alles ein wenig vorsichtiger in Zukunft.

Die Gewichtsmanschetten benutze ich noch immer OHNE Gewichte, da Bruno hier nur durch deren Umlegen schon die Beine deutlich höher hebt. Weiterhin trainieren wir die Cavaletti`s in unterschiedlicher Anordnung (mal hoch mal tief oder auch schräg) und Höhe. Rückwärts laufen, auch auf die Matratze, sowie seitliches eindrehen (Elefantentrick) steht auch auf dem Plan.

Mit der Wackelscheibe ist das so eine Sache. Maximal zwei Füße passen rauf und das Ganze ist schon recht wackelig. Zurzeit bin ich froh wenn die Vorderfüße draufstehen, an die Hinteren traue ich mich noch nicht ran. Bin hier am überlegen so ein Wackelbrett (Einfaches Brett mit halbrunden Stück drunter) zu basteln?! Mal sehen.

Joachim hat mir auf jeden Fall wohl Anregungen für die Benutzung der Erdnuss mitgebracht, die wir gestern umgesetzt haben und ich finde Bruno stellt sich hier geschickt an.

Da wir ja nicht nur Indoortraining machen, versuchen wir das Fahrradfahren wieder öfter einfließen zu lassen und auf Spaziergängen ein wenig die unebenen Wege zu nehmen (gar nicht so leicht im Flachland).

Den Termin zum MRT haben wir abgesaget. Warum den Hund mit zusätzlicher Narkose belasten, es ändert ja nichts an der Diagnose.

Ach ja und die Osteopathin hab ich auch kontaktet. Diese hat mir netterweise ehrlich gesagt, dass sie zwar schon Hunde mit CES behandelt hat, jedoch sich hier keine Verbesserungen eingestellt haben. Stattdessen hat Sie mir zu einer Therapeutin geraten, die Akupunktur macht und eine Rüttelplatte einsetzt. Wäre also noch eine Alternative.

12.08.2016

So ich habe hier lange nichts geschrieben, na weil es dem Brummbären gut geht (.

Nun bin ich leider ein wenig nachlässig geworden was die Krankengymnastik angeht und hab das Obedience mehr in den Fokus gerückt, musste jedoch feststellen, dass Bruno scheinbar noch eine Baustelle hat?!

Es passierte beim spielen, arbeiten oder auch beim schmusen das Bruno aufweinte und somit reifte der Entschluss, es dieses Mal mit der Chiropraktikerin zu probieren. Kann auf jeden Fall nicht schaden!

Gesagt, getan hab ich einen Termin ausgemacht und gestern war es soweit. Erst sollten wir Brunos Krankengeschichte und akuten Probleme vortragen und dann wurde sein Gangbild beurteilt. Die Chiropraktikerin fing dann an Bruno zu „bearbeiten" und egal ob es wirklich den gewünschten Erfolg hat oder nicht, Bruno genoss in vollen Zügen. Sie stellte fest, dass er auf jeden Fall im Schulter und Hüftbereich starke Verspannungen hat und das dieses auch die Ohrenempfindlichkeit oder seine Probleme mit den Analdrüsen beeinflussen könnte.

Nach gut einer Stunde war der Bruno völlig tiefenentspannt und zerzaust aber fertig.

Es könne sein, so die Chiropraktikerin, dass er die nächsten Tage ein wenig durchhängt und wir danach auch keine Verbesserungen sehen. Nicht jeder Hund bzw. jedes Problem ließe sich halt so lösen. Heute Morgen war von durchhängen auf jeden Fall so gar keine Spur, sondern eher das Gegenteil! Mein Dicker war richtig gut drauf (noch besser als sonst ;-)).

12.01.2017

Es ist wirklich faszinierend! Bruno hat die letzte Zeit wieder vermehrt Schmerzlaute von sich gegeben und trotz Krankengymnastik wurden diese nicht weniger. Also hab ich mir gedacht, probieren wir es noch mal mit der Chiropraktikerin. Bruno hat die Anwendung wieder genossen und ist nun als ob er in einen Jungbrunnen gefallen ist ;-). Ich hoffe das hält ein wenig an!!!

 

Ich bin auch gespannt in wie weit sich das auf seine Ohren- oder Analdrüsenentzündungen auswirkt. Im nachherein würde ich sagen das es nach der letzten Anwendung hier Verbesserungen gegeben hat. Leider habe ich das nicht wirklich beobachtet bzw. dokumentiert.

 

Was bereits letzte Nacht besser war sind die Leckattacken an den Vorderläufen. Es ist schon komisch in wie weit alles zusammenhängt und das scheinbar kein Tierarzt die Zusammenhänge erkennen will???

18.09.2017

Mittlerweile ist ja eine Menge passiert! Im März und August hatte Bruno ja jeweils während/nach dem Fahrrad fahren Erstickungsanfälle, welche er nur durch viel Glück überlebt hat. Aus diesem Grunde haben wir ihn nach einer eingehenden Untersuchung in der Uni Klink Leipzig operieren lassen. Was nun auffällt ist, dass er neben allen anderen Begleiterscheinungen, nicht mehr weint und stöhnt wenn er sich hinlegt?! Kann das zusammen hängen? Es ist für uns schon ein komischer Anblick den zurzeit zotteligen Bären zu sehen und traurig macht sein nicht mehr vorhandenes Bellen, jedoch sind wir dankbar, dass

er die OP so gut überstanden hat und scheinbar endlich wieder richtig Luft bekommt. Ich hoffe wir kriegen alles andere auch hin (die Fütterung aus erhöhten Näpfen und das Schwimmverbot) und Bruno wieder richtig fit wird.

Kurz nach der OP noch mit Pflaster
Kurz nach der OP noch mit Pflaster
Drei Wochen nach der OP, die ersten Haare sprießen schon wieder :-)
Drei Wochen nach der OP, die ersten Haare sprießen schon wieder :-)

21.09.2017

Sollte sich jemand mit dem Gedanken beschäftigen seinen Hund dieser OP zu unterziehen, so können wir auf jeden Fall die Uniklinik in Leipzig empfehlen! Da wir ja in der weiteren Versorgung ein wenig unsicher sind habe ich die Klinik nochmal angeschrieben und nun schon zum zweiten Mal eine Rückmeldung erhalten. Das machen die Ärzte dort nebenbei!!!!! Auf meine Fragen wurde einfühlsam und verständlich reagiert! Ich hoffe nun mit Bruno auf dem richtigen Weg zu sein. Wir können ihn gerne auch in Zukunft mit Fährte und OBI beschäftigen, nur sollen wir auf seine Kondition und Atmung Rücksicht nehmen und die Anforderungen daran anpassen. Das wird meinen Bären freuen, wo er doch so gerne arbeitet. In der Fährte habe ich mir gedacht, werde ich das wohl über Schleppfährte und nur noch Belohnung an den Gegenständen oder verpacktem Jackpot zwischendurch lösen. Im OBI ruhige Teile trainieren und versuchen erst zu loben, warten und dann das Lecker. Also mit Ankündigung, in der Hoffnung das er dann nicht so hecktisch ist. Futter technisch sollen wir auf kurz oder lang lieber auf

dickbreiig kommen. Also Flüssig eher nicht! Werde also das Gemüse notfalls mit Flocken anreichern. Ich hoffe wir befinden uns auf dem richtigen Weg und können dem Ein oder Anderen ein wenig Mut machen?! Trotz all der Unsicherheit und Angst wäre ein Leben mit der Gefahr des Erstickens bestimmt nicht besser für uns alle gewesen!

Ein wenig Eitel ist er ja mein Bruni ;-) bekomme Ihn fast nicht vor die Linse.